Erinnerung an die Ganzheit

Ich bin zutiefst verwurzelt in dem Gefühl der Einheit allen Seins. Aus diesem inneren Gewahrsein heraus ergeben sich für mich immer wieder sehr spezifische Betrachtungsweisen des Lebens, die helfen können, mit herausfordernden Situationen leicht(er) umzugehen. Das Gefühl der Einheit allen Seins macht friedlich, denn wir können spüren, dass alles, was uns begegnet, wir selbst sind.

Diese Methode ist eng verknüpft mit der Bedingungslosen Selbstliebe. Lieben wir uns selbst in all unseren Facetten ... eben ganz ... und sind wir uns gewiss, dass alles andere auch wir sind, nähern wir uns immer mehr dem Zustand der Bedingungslosen Liebe für alles Sein, egal wie licht oder dunkel, wie freundlich oder unangenehm es sich uns zeigt. Das Paradoxe daran ist, dass sich das, was wir gerne als das Außen bezeichnen, sich auf diesem Wege immer freundlicher zeigt. Die Liebe für uns selbst in Gänze ist bewusst gelebte Schöpferkraft.

Die Erinnerung an die Ganzheit bringt uns dazu, nichts an uns selbst mehr zu verurteilen. Sogar die Selbstverurteilung verurteilen wir dann nicht mehr. Wir können uns erlauben, auch Seiten zu leben, die andere vielleicht als unangenehm empfinden. Naja, zumeist glauben wir nur, dass andere Menschen jene Seiten als unangenehm empfinden. Lassen wir z.B. unseren Ärger heraus, zeigen wir, dass wir verletzt oder wütend sind durch das, was ein anderer Mensch mit uns tut, staut sich diese Energie nicht in uns auf und wir laufen nicht Gefahr, dass sie sich mit einem Knall äußern muss. Die Natur macht es uns vor: es gibt Gewitter, Wirbelstürme und andere kraftvolle Energien. In uns sind solche Energien ebenfalls vorhanden. Sind wir uns ihrer bewusst und lassen sie zu, dann können wir sie so dosieren, dass andere Menschen oder wir selbst keinen Schaden dadurch nehmen.

Die Ganzheit führt uns heraus aus der Moral, also dem Urteil, und hinein in die Liebe, in das Annehmen. So führt sie auch zum Annehmen der Trennung, des Individuiertseins. Auf diese Weise können wir beginnen, das Leben hier auf der Erde als Erfahrung, spielerisch oder auch als Abenteuer zu empfinden. Genuss wird dann ein zuverlässiger Teil unseres Lebens.

Ganzheit ist unser natürlicher Zustand. Um sie kommen wir gar nicht drum herum. Wir brauchen uns nicht anzustrengen, um sie zu erreichen. Im Gegenteil, wir strengen uns seit Jahrtausenden immer wieder aufs Neue an, uns selbst dazu zu bringen, diesen Zustand zu vergessen, um Erfahrungen als Individuum machen zu können. Doch die Erinnerung an unsere Ganzheit, an die Einheit allen Seins und damit auch an unsere eigene Größe und Grenzenlosigkeit steckt in unseren Zellen.

Es grüßt dich herzlich
Tanja Richter
Seelen(t)raum - Schamanismus & Schöpferkraft